Bestimmt sind dir beim Kauf von neuer Outdoor Bekleidung schon verschiedene Siegel aufgefallen, die auf eine faire Erzeugung hinweisen. Wir erklären dir für was diese Siegel eigentlich genau stehen und was du aus ihnen herauslesen kannst.
1. Fair Wear Foundation: Kodex für Arbeitnehmerrechte
Die Fair Wear Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, welche das Ziel verfolgt die Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie zu verbessern um so eine sozial faire Herstellung zu gewährleisten.
Grundlage dessen ist der Kodex „Code of Labour Practices“ welcher die folgenden acht Punkte beinhaltet:
- Freie Wahl des Arbeitsplatzes
- Angemessene, faire Arbeitszeiten
- Keine Diskriminierung der Beschäftigung
- Keine Ausbeutung von Kinderarbeit
- Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen
- Rechtsverbindliches Arbeitsverhältnis
- Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen
- Existenzsichernder Lohn
Die Fair Wear Foundation vergibt keine Zertifikate, Unternehmen können nur Mitglieder werden und haben so die Möglichkeit mit dem FWF-Logo zu werben. Die Mitgliedschaft allein sagt somit grundsätzlich noch nichts über den tatsächlichen Status hinsichtlich der sozialen Fairness eines Unternehmens aus. Eine dauerhafte Mitgliedschaft ist jedoch damit verbunden wie erfolgreich ein Mitglied den Kodex umsetzt. Wer Grundvoraussetzungen nicht erfüllt oder Mängel innerhalb einer Frist nicht behebt verliert die Mitgliedschaft. Der sogenannte „Leader Status“ wird Mitgliedern verliehen die den Kodex besonders vorbildlich umsetzten. Beispiele dafür sind: Ortovox, Salewa, Dynafit, Mammut und Deuter.
2. Bluesign®: Nachhaltig hergestellte Materialien
Ziel des bluesign® Siegels ist es, die Umweltbelastung der Textilindustrie zu verringern. Es steht außerdem für die sichere Herstellung sowie Verarbeitung von Kunst- und Naturfasern. Produkte dürfen das Siegel nur tragen, wenn mindestens 90% des Produkts in zertifizierten Fabriken verarbeitet wurden.
Der bluesign® Standard stützt sich auf fünf grundlegenden Prinzipien:
- Ressourcenproduktivität (also den verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen)
- Verbraucherschutz
- Gewässerschutz
- Immissionsschutz
- Arbeitssicherheit
3. Responsible Down Standard
Der „Responsible Down Standard“ schützt das Wohlergehen von Gänsen und Enten, die mit Daunen und Federn das Isolationsmaterial für Bekleidung und Schlafsäcke liefern. Das Zertifikat gehört zu den am meisten genutzten Daunen-Standards in der Bekleidungsindustrie.
Die Kernpunkte der Zertifizierung sind folgende:
- Das Entfernen von Daunen und Federn von lebenden Vögeln (Lebend-Rupfen oder Mauser-Ernte) ist verboten. Das heißt die Daunen und Federn sind Nebenprodukte der Lebensmittel-Herstellung und werden nur von bereits getöteten Tieren gerupft.
- Die Zwangsfütterung der Tiere ist verboten.
- Ganzheitlicher Respekt für den Tierschutz der Vögel vom Schlupf bis zur Schlachtung.
- Nur Produkte mit 100% zertifizierten Daunen und Federn tragen das RDS-Logo.
4. Responsible Wool Standard
- Der „Responsible Wool Standard“ garantiert für eine verantwortungsvolle Schafzucht.
- Die Zertifizierung legt ihren Schwerpunkt auf den Tierschutz, die nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz der Böden sowie die Transparenz in der Lieferkette mit einem integrierten System der Rückverfolgbarkeit.
- Der RWS verbietet unter anderem auch die besonders umstrittene Praxis des Mulesing (Verfahren bei dem Schafen rund um den Schwanz überschüssige Haut, meist ohne Betäubung oder Schmerzmittel, entfernt wird um den Befall von Fliegenmaden zu verhindern).
- Das Siegel gibt allerdings keine Auskunft, mit welchen Chemikalien die Wolle in der Weiterverarbeitung behandelt wurde.
5. Oeko-Tex® Standard 100
- Das Oeko-Tex® Standard 100 Siegel gehört zu den weltweit am weitesten verbreiteten Siegeln für schadstoffgeprüfte Textilien. Das Siegel garantiert dem Kunden, dass die Bekleidung gesundheitlich unbedenklich und hautfreundlich ist.
- Der Standard 100 gibt allerdings keine Auskunft über die Herstellungsbedingungen, sondern sagt nur aus, dass die Textilie auf Schadstoffrückstände geprüft wurde.
6. BPA-frei: Die Weichmacher in Kunststoff vermeiden
BPA steht für die Chemikalie Bisphenol A, welche als Weichmacher in vielen Alltagsgegenständen wie Plastikflaschen & -geschirr, Konservendosen oder Kunststoffbecher vorkommen kann. Problematisch ist BPA vor allem aufgrund der Tatsache, dass es sich beim Erwärmen und Erhitzen aus Kunstoffen lösen kann und so in Lebensmittel übergeht. Studien zeigten, dass BPA eine schädliche Wirkung auf den Hormonhaushalt des Menschen hat und die Fruchtbarkeit beeinträchtigt.
Daher sollte man beim Kauf von Trinkflaschen, Plastikdosen und Plastikgeschirr auf den Hinweis „BPA frei“ bzw. „BPA free“ achten. Als gute Alternative bieten sich auch Glas-, Keramik- oder Edelstahlbehälter. Bei uns im Shop findet ihr BPA-freie Trinkflaschen von Klean Kanteen und Hydro Flask.