Balance beim Wandern: Die Vor- und Nachteile von Wanderstöcken

Schritt für Schritt die Natur erkunden: Wanderstöcke sind nicht nur ein Symbol für Bergsteiger, sondern auch für immer mehr Wanderfreunde. Ihre Vielseitigkeit und die Kontroversen um ihre Vor- und Nachteile haben jedoch viele Fragen aufgeworfen. In diesem Blogbeitrag tauchen wir in die Welt der Wanderstöcke ein, beleuchten ihre Besonderheiten und klären, wie sie die Wandererfahrung beeinflussen können.
Zwei Personen wandern bei Sonnenuntergang auf einem Bergpfad. Sie tragen Wanderkleidung und nutzen Wanderstöcke.

Vorteile von Wanderstöcken


1. Entlastung der Gelenke und Muskeln

Ein großer Vorteil von Wanderstöcken ist ihre Fähigkeit, die Belastung auf Gelenke und Muskeln während des Wanderns signifikant zu reduzieren. Indem sie einen Teil des Körpergewichts auf die Stöcke übertragen, absorbieren sie einen Teil der Stöße und Erschütterungen, die durch unebenes Gelände entstehen. Dies entlastet besonders die Knie- und Hüftgelenke sowie die Beinmuskulatur, was besonders bei längeren Wanderungen oder anspruchsvollen Steigungen spürbar werden kann.

2. Stabilität bei schwerem Gepäck

Besonders beim Tragen von schwerem Gepäck erweisen sich Wanderstöcke als nützlich, da sie zusätzliche Stabilität bieten. Sie dienen als weitere Kontaktpunkte zum Boden und erhöhen so deine Balance, was insbesondere auf unwegsamem Terrain oder bei Überqueren von Flüssen oder schlammigen Pfaden von Vorteil ist. Durch den gleichmäßigen Einsatz der Stöcke kannst du dein Gewicht besser verteilen und das Risiko von Stürzen oder Verletzungen verringern. Bei Touren mit mehr Gepäck, wie etwa auf einer Mehrtageswanderung, bist du mit Stöcken auf jeden Fall auf der richtigen Seite.

3. Power beim Bergaufgehen

Besonders beim Bergaufgehen entfalten Wanderstöcke einen großen Vorteil, der auch bei Trailrunnern immer beliebter wird. Die Stöcke bieten nicht nur zusätzliche Stabilität, sondern liefern auch die nötige Power, um steile Anstiege mit Leichtigkeit zu bewältigen. Indem sie den Oberkörper einbeziehen und den Antrieb aus den Armen nutzen, kommst du so effizienter bergauf. Die Stöcke unterstützen die Beinmuskulatur und verhindern eine übermäßige Belastung, was besonders auf längeren Anstiegen den Unterschied ausmachen kann. So sind Wanderstöcke nicht nur für gemütliches Wandern, sondern auch für anspruchsvolle Strecken und Trailrunning-Abenteuer unverzichtbar geworden.
 Ein sportlicher Mann läuft mit Wanderstöcken eine steile Bergstrecke hinauf, während die Morgensonne hinter ihm aufgeht.

4. Mehr Balance auf rutschigem Untergrund

Die Sicherheit auf rutschigem Untergrund ist ein unschätzbarer Vorteil, den Wanderstöcke bieten können. Insbesondere auf nassen oder schlammigen Pfaden, über lose Steine oder glatte Felsen und Schneefelder hinweg ermöglichen die Stöcke eine bessere Balance und Trittsicherheit. Sie fungieren dabei nicht nur als zusätzliche Stütze, sondern auch als Verlängerung der Arme, die gezielt auf den Boden gestützt werden können. Das minimiert das Risiko von Ausrutschern und Stürzen, was deine Zuversicht auf anspruchsvollem Terrain steigern kann. Die Stöcke bieten somit nicht nur physische Unterstützung, sondern auch das beruhigende Gefühl von mehr Kontrolle, wenn es darauf ankommt.

Nachteile von Wanderstöcken


1. Verschlechterung von Gleichgewichtssinn und Koordinationsfähigkeit

Was gegen Wanderstöcke spricht ist, dass die langfristige Abhängigkeit davon zu einer Verschlechterung des Gleichgewichtssinns und der Koordinationsfähigkeit führen könnte. Indem die Stöcke einen Teil der Stabilitätsarbeit übernehmen, könnten die natürlichen Fähigkeiten des Körpers, das Gleichgewicht zu halten und sich auf unebenem Gelände sicher zu bewegen, mit der Zeit verkümmern. Dies ist besonders dann bedenklich, wenn du zu stark auf die Stöcke angewiesen bist und dich ohne sie unsicher fühlst. Um diesem potenziellen Nachteil entgegenzuwirken, ist es ratsam, die Stöcke nicht immer und überall zu verwenden und regelmäßig ohne sie zu gehen, um die natürliche Balance und Koordination zu erhalten.

2. Wanderstöcke als potenzielle Hindernisse

Bei aller Unterstützung, die Wanderstöcke bieten können, gibt es dennoch Situationen, in denen sie eher hinderlich als hilfreich sein können. Besonders bei schwierigen Passagen wie etwa bei seilversicherten Stellen, können die Stöcke schnell mal verkanten und so für Probleme sorgen. Bei solchen Passagen solltest du die Stöcke währenddessen auf dem Rucksack befestigen.

Die richtige Länge einstellen

Damit du die Vorteile der Wanderstöcke auch richtig nutzen kannst, sollten sie natürlich auch richtig eingestellt sein. In der Regel gilt, dass die Stöcke so hoch sein sollten, dass der Arm einen Winkel von 90 Grad erreicht, wenn du den Griff in den Händen hältst und der Stock senkrecht auf dem Boden steht. Bei starken Anstiegen kann es hilfreich sein, die Stöcke etwas zu kürzen und bei Gefälle verlängerst du sie am besten etwas, damit du am effizientesten unterwegs bist.
Eine Nahaufnahme zeigt Hände, die zusammenklappbare Wanderstöcke halten.

Richtig Gehen mit Wanderstöcken

Damit du mit den Wanderstöcken auch wirklich effizient unterwegs bist, darf die richtige Technik natürlich nicht fehlen. Geht es auf ebenem Gelände geradeaus, dann werden die Stöcke abwechselnd und diagonal eingesetzt. Grundsätzlich gilt, dass man die Stöcke nah am Körper halten sollte. Kommt der Aufstieg, dann wechselt du die Technik in die Doppelstocktechnik. Hierbei werden beide Stöcke synchron nach vorne geführt. Je mehr Kraft du hier aus den Armen dazugibst, desto stärker sind deine Beine entlastet. Auch bergab setzt du am besten auf die Doppelstocktechnik. Zu beachten ist hier noch die Länge der Stöcke, die du variieren je nach Gefälle variieren solltest. Bergauf kannst du die Wanderstöcke ruhig etwas kürzer nehmen und wenn es dann wieder bergab geht verlängerst du sie am besten wieder.

Welche Teller für welches Terrain?

Spitze, mittelgroße oder große Teller? Bei normalen Wanderungen im Sommer brauchst du eigentlich keine extra Teller, hier ist die Stockspitze vollkommen ausreichend. Teller sind dafür da, das Einsinken in Schnee, Firn und Matsch zu verhindern und somit bieten sie dir im Sommer keine Vorteile. Lediglich bei Hochtouren werden mittelgroße Teller empfohlen und nur beim Winterwandern brauchst du die großen Teller.

Verschiedene Aufsätze und Teile von Wanderstöcken sind auf einer weißen Fläche angeordnet.

Fazit

Wanderstöcke sind im Großen und Ganzen somit eine gute Sache und können dich beim Gehen unterstützen, bieten dir Sicherheit und können dich sogar beim Training bergauf weiterbringen. Damit du diese Vorteile ausnutzen kannst, musst du jedoch darauf achten, dass du sie auch richtig verwendest. Trotzdem solltest du dich nicht voll und ganz auf die Wanderstöcke verlassen, sondern auch auf dein eigenes Können vertrauen, damit dein Gleichgewichtssinn nicht darunter leidet.