Nachhaltiges Klettern – Das solltest du beachten!

Das Klettern ist eine faszinierende Sportart, die es uns erlaubt steile Felsen zu erklimmen und atemberaubende Aussichten zu genießen. Doch während wir nach neuen Gipfeln streben und uns neue Herausforderungen suchen, sollten wir unsere Verantwortung gegenüber der Natur nicht aus den Augen verlieren. Was das heißt und was du tun kannst, damit wir uns noch ganz lange an der Natur erfreuen können, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Eine Person, die an einer senkrechten Felswand klettert, trägt einen Helm und ist mit Sicherheitsausrüstung ausgestattet.

1. Auf dem Weg bleiben

Abseits des Weges ist es zwar oft schön, aber eigentlich nicht für dich bestimmt. Im Umfeld von Kletterfelsen und abseits des Zustiegs wachsen nämlich oft seltene Pflanzen, auf denen nicht herumgetrampelt werden sollte. Und auch Geröllhalden unterhalb der Felsen können schützenswerte Biotope sein und sind somit ebenfalls trittempfindlich. Bleib also sowohl beim Zustieg zum Felsen, als auch beim Routen wechseln auf den ausgewiesenen und etablierten Wegen und mache keine Abkürzungen durch die sensible Natur.
Ein ruhiger Waldweg, gesäumt von Bäumen und bedeckt mit Moos und Naturmaterialien.

2. Tageszeit beachten

Geklettert werden sollte nur untertags, denn auch die Tiere brauchen ihre Ruhezeiten oder sind in der Nacht oder der Dämmerung unterwegs. Vor Sonnenaufgang und in der Nacht solltest du den Klettergarten also meiden, damit die Waldbewohner in Ruhe ihren Tätigkeiten nachgehen können. Zu später Stunde solltest du den Klettertag also auch nicht direkt am Felsen ausklingen lassen.
Eine Person seilt sich von einem Felsen ab, die Sonne scheint hell am blauen Himmel.

3. Ruhe bewahren

Geschrei als Ventil für die Anstrengung im Klettergarten ist oft keine Seltenheit, jedoch solltest du das lieber unterlassen. Denn Lärm bedeutet Stress für alle – Wildtiere, Anwohner und andere Kletterer oder Wanderer. Auch die Musikbox lässt du bei deinem nächsten Besuch im Klettergarten lieber zuhause und lauscht stattdessen dem Klang der Natur.

4. Nichts liegenlassen

Schon längst bekannt, aber immer wieder ein häufiges Problem in Klettergärten – der Müll. Abfall verärgert Waldbesitzer, andere Waldbesucher und stellen auch ein ernstes Problem für die Tiere dar. Was kannst du also tun? Müll wieder mitnehmen, öffentliche Toiletten benutzen oder Fäkalien gut und an geeigneter Stelle vergraben und Lagerfeuer nur an ausgewiesenen Stellen machen. Im Großen und Ganzen solltest du möglichst wenig Spuren hinterlassen.
Eine verlassene, zerdrückte Getränkedose liegt auf trockenen Blättern am Waldboden.

5. Felssperrungen einhalten

Der Kletterfels ist nicht allein zum Klettern da, sondern bietet auch einen Lebensraum für viele Tiere. Besondern schützenswert sind hier Vögel wie etwa Uhu oder Falke, sie auf den Felsen leben und nisten. Zur Brutzeit sind deshalb oft bestimmte Routen oder ganze Felsen gesperrt, damit die Vögel in Ruhe brüten können. Die Sperrzeiten reichen je nach Vogelart, örtlichen Gegebenheiten und Brutverlauf von Januar/Februar bis Juni/Juli. Werden die Sperrungen nicht beachtet und die Brut- und Aufzuchtzeit gestört, dann riskierst du den Tod der Jungvögel – also Finger weg von gesperrten Felsen!

6. Bewusst Chalken

Bevor du in einem neuen Klettergebiet loslegst, solltest du dich über die lokalen Verhaltensweisen und Regeln informieren. Beispielsweise ist in Sandsteingebieten Magnesia oft nicht erlaubt, da es als optisch störend empfunden wird und noch dazu kann die Reibung darunter leiden, wenn die Griffe mit Chalk zugeschmiert sind. Ist es erlaubt, solltest du trotzdem nicht zu dick auftragen und mit dem Einsatz von Magnesia sparsam umgehen, damit der Fels nicht komplett zugekleistert wird.
Nahaufnahme von Händen, die in Kletterkreide gehüllt sind und bereit für die nächste Kletterpartie sind.

7. Anreise

Wenn es das Gebiet hergibt, ist es natürlich am besten, wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist oder mit deinem Fahrrad zum Kletterfelsen radelst. Ist das jedoch nicht möglich, dann achte darauf, dass du Fahrgemeinschaften bildest. Ebenfalls solltest du darauf achten nur auf ausgewiesenen Flächen oder Parkplätzen zu parken, fühlen sich Anwohner und Landwirt durch wildes Parken gestört kann es nämlich schnell zu Felssperrungen kommen.


Beim Klettern sollten wir unseren Fokus also nicht nur auf den Erfolg legen, sondern auch unsere Verpflichtung gegenüber der Natur nicht vergessen. Bei jedem Griff, den wir setzen und jedem Schritt, den wir nehmen, sollten wir also bewusst handeln und respektvoll mit der Umgebung umgehen, damit wir und die nächsten Generationen uns noch lange an dem Sport erfreuen können.
Linie die einen Berg skizziert