Skitourenberater: Was brauche ich für meine Skitour?

Auf Skitour eintauchen in die ruhige Winterlandschaft fern ab vom Pistentrubel und mit eigener Kraft die schönsten Ecken am Berg entdecken. Skitourengehen liegt voll im Trend und das ganz zurecht wie wir finden.  Je nachdem ob dein Fokus beim Aufstieg oder bei der Abfahrt liegt oder dir das Vereinen beider Disziplinen am Skitouren gehen gefällt, vor deiner ersten Tour bist du vielleicht ratlos welche Ausrüstung die richtige für deine Abenteuer ist - deshalb zeigen wir dir hier, was es zu beachten gibt.

Skitour gehen in unberührter Winterlandschaft

1. Welcher Tourenski-Typ bin ich?

Allrounder - Spaß bergauf & bergab!

Sportlich den Gipfel erklimmen und dann wieder auf zwei Brettern flott zurück ins Tal. Dir gefällt die Abwechslung beim Skitourengehen? Dann sind Allrounder Tourenski genau das Richtige für dich, denn sie stellen einen guten Kompromiss zwischen geringem Gewicht für den Aufstieg und gute Fahreigenschaften für die Abfahrt dar.

Allrounder Skitourengeher in ruhiger Winterlandschaft

Merkmale - Allrounder Ausrüstung

Allrounder Tourenski

Allrounder Tourenski verbinden ein relativ geringes Gewicht mit einer guten Fahreigenschaft, wobei sie sowohl beim Aufstieg, als auch bei der Abfahrt eine gute Figur machen. Die Breite der Allrounder Tourenski beträgt meistens zwischen 85 – 90 mm unter der Bindung. Je breiter, desto mehr Auftrieb bieten sie dir im Tiefschnee und desto leichter tust du dich auf schwierigem Terrain wie Bruchharsch. Allrounder Tourenski liegen beim Gewicht etwa zwischen 1.200 und 1.400g.

Bei der Skibindung kannst du zwischen Rahmenbindungen und Pin- oder Tech- Bindungen unterscheiden. Rahmenbindungen werden dabei oft aufgrund des Sicherheitsaspekts gewählt, müssen jedoch Abstriche in Sachen Gewicht machen. Und Pinbindungen überzeugen durch ihr geringes Eigengewicht, sind in den letzten Jahren immer sicherer geworden aber verlangen etwas mehr Übung.

Allrounder Tourenski sind somit ein Kompromiss zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsorientierten Tourenski – wenn dein Fokus also entweder nur beim Aufstieg oder nur bei der Abfahrt liegt, dann solltest du auf die anderen Modelle ausweichen. Aber all jene, die die Vielseitigkeit des Skitourensports schätzen sind hier an der richtigen Adresse.

Allrounder Tourenskischuhe

So wie bei den Allrounder Tourenski gibt es auch bei den Tourenskischuhen Allrounder. Diese dürfen für den Aufstieg nicht zu schwer sein, damit sie keine Last am Bein sind und sollten für die Abfahrt dennoch genügend Stabilität bieten. Allrounder Tourenskischuhe wiegen meist bis zu 1.500g. Zusätzlich solltest du darauf achten, dass die Schuhe mit der gewählten Pin- oder Rahmenbindung kompatibel sind.

Aufstiegsorientierter Skitourengeher auf dem Weg zum Gipfel © Dynafit

Allrounder - Spaß bergauf & bergab!

Sportlich den Gipfel erklimmen und dann wieder auf zwei Brettern flott zurück ins Tal. Dir gefällt die Abwechslung beim Skitourengehen? Dann sind Allrounder Tourenski genau das Richtige für dich, denn sie stellen einen guten Kompromiss zwischen geringem Gewicht für den Aufstieg und gute Fahreigenschaften für die Abfahrt dar.

Merkmale aufstiegsorientierte Ausrüstung

Aufstiegsorientierte Tourenski

Aufstiegsorientierte Tourenski sind leicht, wendig und relativ schmal. Sie sind so konzipiert, damit sie dich beim Aufstieg nicht ausbremsen und somit schnell den Berg hochkommst. Die Breite unterhalb der Bindung liegt bei aufstiegsorientierten Tourenski bei bis zu 84 mm und sie wiegen dabei zwischen etwa 800 – 1.100g.

Um zusätzliches Gewicht zu sparen kannst du bei den leichten aufstiegsorientierten Tourenski zu einer Pin-Bindung mit einstellbarem Z-Wert greifen. Pin-Bindungen haben gegenüber Rahmenbindungen den Vorteil, dass sie ein geringes Gewicht haben und du somit wenig zusätzliches Gewicht mitschleppen musst.

Durch das geringe Gewicht bist du beim Aufstieg effektiver unterwegs, musst dadurch jedoch Abstriche bei der Abfahrt machen. Besonders auf schwierigem Terrain wie Bruchharsch oder im verspurtem Gelände sind schmale aufstiegsorientierte Ski im Nachteil. Teilweise sind aufstiegsorientierte Tourenski jedoch gut pistentauglich und eignen sich somit für schweißtreibende Pistentouren.

Aufstiegsorientierte Tourenskischuhe

Bei aufstiegsorientierten Tourenskischuhen steht vor allem das geringe Gewicht und Komfort für den Aufstieg im Vordergrund - das Gewicht liegt bei ca. 1.000g. Die Schaftrotation ist bei den Skitourenschuhen ebenfalls höher. Je höher die Schaftrotation, desto höher die Beweglichkeit zwischen Schuh und Schaft und desto höher der Komfort beim Aufstieg. Zusätzlich lässt sich durch das Verschlusssystem mehr Bewegungsfreiheit erzeugen – zwei Schnallen oder ein BOA-System sind bei abfahrtsorientierten Skitourenschuhen eine gute Wahl.

Abfahrtsorientiert / Freeride - Im Powder die Freiheit spüren!

Du kannst es gar nicht erwarten bis der erste Schnee fällt und frischer Tiefschnee, steile Flanken und enge Rinnen sind dein Lieblingsterrain? Dann brauchst du eine Freeride Ausrüstung, damit du das Beste aus deinen Abfahrten rausholen kannst. Hier steht die Abfahrt an erster Stelle und deshalb nimmst du auch das etwas höhere Gewicht beim Aufstieg in Kauf.

Freeride Skitourengeherin im unverspurten Tiefschnee © Dynafit

Merkmale abfahrtsorientiert Ausrüstung

Abfahrtsorientierte Tourenski

Abfahrtsorientierte Tourenski sind breiter, länger und auch schwerer als Tourenski der beiden anderen Kategorien. Freerideski beim Skitouren gehen starten ca. ab einer Mittelbreite von 95 mm unter der Bindung. Für noch mehr Auftrieb im Tiefschnee sorgen noch breitere Ski, etwa mit einer Taillenbreite von 110 bis 120 mm. Durch die Breite und die Länge bringen abfahrtsorientiere Freeride Tourenski natürlich auch mehr Gewicht auf die Waage und liegen meist zwischen 1.300 und 1.700g, können aber auch bis 2.200g wiegen.

Bei der Tourenbindung für Freerideski kannst du ebenfalls zwischen einer abfahrtsorientierten Pin-Bindung oder einer stabilen Rahmenbindung mit höheren Z-Werten wählen. Rahmenbindungen haben hier in der Regel höhere Z-Werte als Pin-Bindungen – je höher der Z-Wert, desto später löst die Bindung aus.

Wie der Name also sagt sind abfahrtsorientierte Tourenski dafür konzipiert dir den besten Fahrspaß zu ermöglichen. Um diesen zu erreichen, muss man jedoch den Kompromiss eingehen, dass die Ski ein höheres Gewicht haben und man so bergauf etwas schneller ins Schwitzen kommt als mit leichteren Modellen. Bei kürzeren Anstiegen oder mit guter Kondition und Technik bist du aber mit Freeride Tourenski an den richtigen Adresse, wenn für dich der Spaß nach dem Aufstieg erst losgeht! 

Abfahrtsorientierte Tourenskischuhe

Wie der Tourenski muss auch der Tourenskischuh genug Stabilität bieten, damit du kontrolliert und sicher im Gelände unterwegs sein kannst. Um den Tourenski auch sicher handeln zu können ist er auch etwas schwerer und beginnt ca. ab 1.600g. Freeride Tourenskischuhe sind in der Regel etwas stabiler und steifer als die anderen Modelle und meist mit vier Schnallen ausgestattet, damit du auch gut im Schuh stehst. Eine zusätzliche Eigenschaft ist der größere Vorlagewinkel – je größer der Winkel, desto aggressiver ist der Tourenschuh in der Abfahrt.
Skitourengeher am Gipfelzustieg in den Alpen © Ortovox Hansi Heckmair

2. Wie lang sollten meine Tourenski sein?

Wie lang dein Tourenski sein soll hängt von verschiedenen Faktoren ab. In deine Kaufentscheidung miteinbeziehen solltest du: deine Körpergröße, dein Fahrkönnen, den Einsatzzweck und den Tourenskityp.


Bei dem Tourenskityp lassen sich in der Regel folgende Werte festlegen:

AllrounderAufstiegsorientiertAbfahrtsorientiert / Freeride
Körpergröße minus 5 cmKörpergröße minus 10 cmKörpergröße plus 5 - 15 cm
Skilänge Tourenski

Was noch alles in deine Entscheidung mit einfließen sollte:

  • Kürzere Ski erleichtern Spitzkehren und das Fahren im technisch schwierigen Gelände, liefern jedoch bei der Abfahrt weniger Auftrieb im Tiefschnee.
  • Auf präparierten Pisten und für schnelle, kurze Schwünge sind kurze Tourenski von Vorteil, da sie weniger Schneewiderstand bieten.
  • Lange Ski erfordern eine gute Technik im Aufstieg, eignen sich aber perfekt für hohe Geschwindigkeiten, lange Turns und Tiefschnee.

3. Welche Skitourenbindung brauche ich?

Der Tourenski ist ausgewählt und nun stehst du vor der Frage, welche Skitourenbindung zu dir und dem Ski passt? Grundsätzlich kannst du zwischen einer Rahmenbindung und einer Pin- bzw. Tech-Bindung unterscheiden. 


Rahmenbindung

Eine Rahmenbindung ähnelt der Bindung eines normalen Alpinskis und auch die Anwendung ist dieselbe. Der Skischuh wird in die Bindung gedrückt und so vorne und hinten eingerahmt. Damit du beim Aufstieg nicht ganz fix mit dem Ski verbunden bist kann die Bindung so verstellt werden, dass die Plattform, in der der Schuh fixiert ist, angehoben werden kann. Bei der Abfahrt lässt sich das ganze dann wieder verstellen, damit die Bindung fix mit dem Ski verbunden ist und einer sicheren Abfahrt nichts mehr im Weg steht.


Pin- bzw. Tech-Bindung

Bei einer Pin-Bindung gibt es keine eigene Plattform, in die der Tourenschuh eingerahmt wird. Stattdessen werden die Schuhe vorne in zwei Zapfen fixiert, welche beim Einsteigen seitlich in den Schuh einrasten. Beim Aufstieg ist der Schuh somit nur vorne mit dem Ski verbunden. Bei der Abfahrt wird dann der hintere Backen so gedreht, dass der Tourenschuh auch hinten einrastet und so vorne und hinten fix mit dem Ski verbunden ist.



RahmenbindungPin-, Tech-Bindung
Gewicht- höheres Gewicht+ geringes Gewicht
Handling+ einfaches Handling- erfordert mehr Übung
Sicherheit+ sehr sicher durch verbaute Auslösetechnologie+/- sicher, aber Auslösekraft lässt sich oft nicht einstellen
Standhöhe- hoch (geringe Kraftübertragung)+ niedrig (hohe Kraftübertragung)
Abfahrt+ gute Kraftübertragung- Verlust der Kraftübertragung


Skitourenbindung  © Fischer Sports GmbH
Skitourenbindung © Fischer Sports GmbH

4. Welche unterschiedlichen Tourenfelle gibt es?

Nächster Schritt: Steigfelle. Synthetik oder Naturfaser, Clip oder Bügel, Zuschnitts- oder Fertigfelle – bei den Steigfellen für deine Tourenski kannst du ebenfalls zwischen einer breiten Palette an verschiedenen Fellen unterscheiden. Wichtig ist bei allen Arten jedoch, dass sie sauber verarbeitet und die Fasern richtig verwoben werden, damit sich eine Gleit- und eine Bremsrichtung ergibt.


Material:

Die Unterseite der Steigfelle kann aus der Naturfaser Mohair – Haare der Angoraziege - oder aus dem Synthetik Material Nylon bestehen.

Mohair Steigfelle:

+ dauerhaft wasserabweisend

+ bilden nicht so schnell Stollen

+ flexibel, einzigartige Gleit- und Bremseigenschaften

- höherer Preis

- schnellere Abnutzung, nicht so langlebig

Synthetik Steigfelle:

+ langlebig, robust

+ preiswert

+ einzigartige Steigeigenschaften bei Harsch und Eis

- Gleiteigenschaften schlechter als bei Mohair Fellen

- nehmen leichter Feuchtigkeit auf – kann zu Stollenbildung führen



Befestigungssystem:

Grundsätzlich lassen sich bei der Befestigung von den Steigfellen an die Ski drei Technologien unterscheiden.

  • Klassische Klebefelle sind auf einer Seite mit einer Klebeschicht versehen und werden direkt an den Ski geklebt. Beim Abziehen der Felle bleiben keine Rückstände am Ski, beim Transport müssen sie jedoch mit einer Trennfolie transportiert werden, damit sie nicht an sich selbst haften bleiben.
  • Adhäsionsfelle kommen ganz ohne Kleber aus und sind beispielsweise mit nicht klebendem Silikon beschichtet. Sie saugen sich somit am Ski fest und bilden ein Vakuum. Vorteil der Adhäsions-, Vakuumfelle ist, dass sie ohne großen Kraftaufwand abgezogen werden können und keine Trennfolie benötigen. Die Hafteigenschaften sind jedoch nicht ganz so gut wie bei einem klassischen Klebefell.
  • Hybridfelle setzen sich aus mehreren Klebeschichten zusammen und vereinen die Vorteile von Klebe- und Adhäsionsfellen. Sie weisen eine hohe Oberflächenhaftung auch bei extremer Kälte auf und bieten ein einfaches Handling - sind somit leicht abzuziehen und einfach zu reinigen.
Steigfelle © Kästle

 5. Was sind Harscheisen?

Harscheisen sind die Steigeisen der Skitourengeher und sollten bei deiner Skitouren Ausrüstung nicht fehlen. Die Harscheisen oder Englisch Crampons sind krallenähnliche Zusatzteile aus Aluminium oder leichtem Stahl. Die spitzigen Zacken auf den Seiten der Harscheisen drücken sich in den Schnee und geben dir somit einen guten Halt.

Harscheisen kommen dann zum Einsatz, wenn die Steigfelle nicht mehr genug Haftung bieten, etwa bei eisigem und harschigem Untergrund. Oder in steilem Gelände, wo in Kehrtwenden gegangen wird – so kann der Ski nicht seitlich abrutschen. Vor allem im Frühjahr solltest du immer Harscheisen mit im Gepäck haben.

Tipp: Wenn du Harscheisen verwendest, solltest du die Steighilfe unbedingt herausnehmen. Ohne Steighilfe steigst du direkt auf die Harscheisen und somit können sie besser in den Untergrund gedrückt werden.

6. Welche Sicherheitsausrüstung brauche ich zum Tourengehen?


Wenn du abseits der Piste, im freien Gelände unterwegs bist darf die richtige Sicherheitsausrüstung nicht fehlen. Mit dir führen solltest du deshalb immer ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), eine Lawinensonde und eine Lawinenschaufel. Neben der Lawinenausrüstung sollten sich auch immer ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Biwaksack im Rucksack befinden. Zusätzlich sorgt ein Lawinenrucksack für Auftrieb in den Schneemassen und kann im Ernstfall Leben retten.

Lawinenset

LVS-Gerät / Lawinenpiepser: Ein LVS Gerät hilft dir eine verschüttete Person zu finden und als verschüttete Person gefunden zu werden. Der Lawinenpiepser ist ein kleines elektronisches Gerät, welches du ab dem Beginn der Tour (eingeschalten!) direkt auf deinem Körper tragen solltest. In eingeschaltetem Zustand sollte es sich immer im „Send“ Modus befinden, so sendet es ca. ein Mal pro Sekunde ein Signal aus. Um eine verschüttete Person zu orten wird in den „Search“ Modus geschalten.

Lawinensonde: Die Lawinensonde ist ein leichter Stab aus Aluminium oder Carbon mit etwa 240 – 300 cm im ausgefahrenen Zustand. Mit der Lawinensonde kannst du dich gezielt durch den Lawinenschnee tasten und so die verschüttete Person orten.

Lawinenschaufel: Wurde die Person mittels LVS-Gerät und Lawinensonde geortet, muss die verschüttete Person mittels Lawinenschaufel aus dem Schnee gegraben werden. Um die Lawinenschaufel gut im Rucksack verstauen zu können und damit sie dennoch groß genug ist, um effektiv graben zu können, setzen viele Hersteller auf Schaufeln mit Teleskopstiel. Zusätzlich kannst du zwischen Lawinenschaufeln aus Metall/Aluminium, Kunststoff, Carbon oder Titan wählen.
LVS Set © Ortovox Hansi Heckmair
Lawinensonde © Ortovox Hansi Heckmair
Lawinenschaufel © Ortovox Franz Walter

Lawinenrucksack

Für noch mehr Sicherheit kannst du deinen normalen Tourenrucksack gegen einen Lawinenrucksack eintauschen. Der darin verbaute Airbag kann durch einen Zug am Auslösegriff aktiviert werden, womit sich das Volumen der Person vergrößert und diese somit nicht in den Schneemassen versinkt, sondern auf der Oberfläche der Lawine treibt.

Unterscheiden lassen sich grundsätzlich Gasdruck- und Gebläsesystem. Beim Gebläsesystem wird der Airbag elektronisch auslösgelöst.

Gasdrucksystem:
  • Auslösung mittels eingesetzter Kartusche
  • preiswerter
  • geringeres Gewicht
Gebläsesystem:
  • Akku- oder Kondensatorladung
  • höheres Gewicht
  • Airbag lässt sich öfter aufblasen

9. Skitouren Lexikon


Ski

FlexDer Flex bezeichnet die Biegsamkeit in Längsrichtung eines Skis. Je nachdem aus welchen Materialien der Tourenski gefertigt ist, ist der Flex weicher oder härter. Ein weicher Flex ist anschmiegsamer, dreht leicht und lässt sich gut im Gelände auf weichem Untergrund und Pulverschnee fahren. Ein harter Flex kommt eher bei pistenähnlichen Bedingungen zum Einsatz, erfordert mehr Technik aber lässt sich besser auf Eis und hartem Untergrund fahren.
RockerDer Rocker ist die negative Vorspannung des Skis, also die U-förmige Aufbiegung von Skispitze (Tip-Rocker) und Skiende (Tail-Rocker). Der Vorteil der Rocker Konstruktion ist der erhöhte Auftrieb im Pulverschnee oder bei Nassschneeverhältnissen und somit besonders im Touren- und Freeridebereich beliebt. Unterscheiden kannst du je nach Einsatzgebiet zwischen, Full-Camber, Full-Rocker, Tip&Tail Rocker und Tip-Rocker.
SandwichbauweiseDie Sandwichbauweise ist ein gutes Qualitätsmerkmal von Ski und bezeichnet die langlebige Innenkonstruktion. Bei dieser Bauweise werden die verschiedenen Lagen schichtweise übereinander geleimt. Oft wird auf einen leichten Holzkern (z.B. Esche oder Paulownia) gesetzt welcher zusätzlich etwa durch Carbonfasern verstärkt werden kann.
Taillierung / Radius

Unter Taillierung oder Sidecut versteht man die jeweils breitesten Stellen eines Tourenskis – an der Skispitze, in der Mitte (Taille) und am Skiende. Durch das Verhältnis von Taillierung und Skilänge kommt man zum Radius (Kurvenradius) des Tourenskis. Eine starke Taillierung und eine kurze Länge bedeuteten einen kleineren Radius.

Grundsätzlich gilt: Ski für die Piste brauchen einen kleineren Radius, um enge Kurven fahren zu können (drehfreudig) und Ski zum Freeriden einen großen Radius, um möglichst viel Auftrieb im Tiefschnee zu erzeugen.

Je steiler das Gelände und je härter der Untergrund im Aufstieg, desto schwieriger ist das Handling von stark taillierten Tourenski, da der Kantengriff sich so verschlechtert.
Torsions- / VerwindungssteifigkeitUnter der Torsions- / Verwindungssteifigkeit versteht man die Verdrehbarkeit über die Längsachse. Eine hohe Torsionssteifigkeit (harter Ski) sagt aus, dass sich der Ski nur sehr wenig verwindet und die gesamte Skilänge gleich stark aufkantet – von Vorteil ist das bei hohen Geschwindigkeiten und hartem Untergrund. Bei einer niedrigen Torsionssteifigkeit (weicher Ski) verwinden sich die Ski mehr und kanten nicht so stark auf.
Vorspannung / CamberBei der Vorspannung / Camber handelt es sich grob gesagt um die Wölbung des Skis unter dem Montagepunkt (Schuhmitte). Mehr Vorspannung hilft mehr Druck auf den Ski ausüben zu können und führt zu einem besseren Kantengriff, vor allem bei Carving Modellen. Freerideski haben eher eine negative Vorspannung – der Ski liegt nur in einem kurzen Bereich auf dem Untergrund auf und biegt sich an Skispitze (Tip) und Skiende (Tail) nach oben.


Tourenskischuhe

FlexDer Flex gibt den Steifigkeitsgrad des Tourenskischuhs an, also wie viel Bewegungsfreiheit im Schuh, im geschlossenen Zustand, nach vorne besteht. Je höher der Flex, desto steifer ist der Schuh bei der Abfahrt. Wenn du rasant unterwegs bist, solltest du auf einen höheren Flex Wert setzen, damit du stabil im Schuh stehst. Der Mittelwert liegt dabei bei 100 – Werte darüber zeichnen einen steifen Schuh aus und Werte darunter einen weichen Schuh.
SchaftrotationJe höher die Schaftrotation, desto mehr Beweglichkeit bietet der Tourenskischuh zwischen Schuh und Schaft. Eine hohe Beweglichkeit ist beim Aufstieg wichtig, da der Tourenskischuh so angenehmer sitzt und der Aufstieg komfortabler wird. Tourenskischuhe mit einer Schaftrotation von über 60° sind sehr flexibel, weich und leicht.
VorlagewinkelDer Vorlagewinkel bestimmt, wie stark der Schaft bei der Abfahrt nach vorne zeigt. Dabei gilt: je größer der Winkel, desto aggressiver ist der Schuh in der Abfahrt. Wenn du rasant unterwegs bist ist ein hoher Vorlagewinkel zu empfehlen, für gemütliche Abfahrten eignet sich ein entspannterer Winkel. Bei vielen Tourenskischuhen ist der Vorlagenwinkel individuell verstellbar.


Skitourenbindung


DIN-Wert / Z-WertDer Z-Wert bzw. der DIN-Wert gibt die Auslösekraft der Skibindung an, also den Wert, an dem die Bindung auslöst und der Ski den Schuh automatisch freigibt. Je höher der Z- / DIN-Wert, desto später löst die Bindung aus. Der Z- / DIN-Wert sollte nach Können/Einsatzzweck eingestellt werden: Wenn sich, bei einem Sturz, der Schuh rechtzeitig vom Ski löst verringert sich dabei die Verletzungsgefahr.