Sicher auf Skitour: das solltest du beachten

Beim Skitourengehen die verschneite Winterlandschaft erleben und das fern ab vom Pistentrubel - so macht der Sport richtig Spaß! Doch das Gehen abseits der Piste bringt auch einiges an Risiko mit sich. Um dennoch sicher unterwegs zu sein, solltest du deshalb deine Umgebung und die Bedingungen bestens kennen und dich natürlich auch nie ohne die richtige Ausrüstung ins Abenteuer stürzen.
© Ortovox Hansi Heckmair

Welche Sicherheitsausrüstung brauche ich zum Tourengehen?


Wenn du abseits der Piste, im freien Gelände unterwegs bist darf die richtige Sicherheitsausrüstung nicht fehlen. Mit dir führen solltest du deshalb immer ein Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS), eine Lawinensonde und eine Lawinenschaufel. Neben der Lawinenausrüstung sollten sich auch immer ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Biwaksack im Rucksack befinden. Zusätzlich sorgt ein Lawinenrucksack für Auftrieb in den Schneemassen und kann im Ernstfall Leben retten.

Lawinenset

LVS-Gerät / Lawinenpiepser: Ein LVS Gerät hilft dir eine verschüttete Person zu finden und als verschüttete Person gefunden zu werden. Der Lawinenpiepser ist ein kleines elektronisches Gerät, welches du ab dem Beginn der Tour (eingeschalten!) direkt auf deinem Körper tragen solltest. In eingeschaltetem Zustand sollte es sich immer im „Send“ Modus befinden, so sendet es ca. ein Mal pro Sekunde ein Signal aus. Um eine verschüttete Person zu orten wird in den „Search“ Modus geschalten.

Lawinensonde: Die Lawinensonde ist ein leichter Stab aus Aluminium oder Carbon mit etwa 240 – 300 cm im ausgefahrenen Zustand. Mit der Lawinensonde kannst du dich gezielt durch den Lawinenschnee tasten und so die verschüttete Person orten.

Lawinenschaufel: Wurde die Person mittels LVS-Gerät und Lawinensonde geortet, muss die verschüttete Person mittels Lawinenschaufel aus dem Schnee gegraben werden. Um die Lawinenschaufel gut im Rucksack verstauen zu können und damit sie dennoch groß genug ist, um effektiv graben zu können, setzen viele Hersteller auf Schaufeln mit Teleskopstiel. Zusätzlich kannst du zwischen Lawinenschaufeln aus Metall/Aluminium, Kunststoff, Carbon oder Titan wählen.
LVS Set © Ortovox Hansi Heckmair
Lawinensonde © Ortovox Hansi Heckmair
Lawinenschaufel © Ortovox Franz Walter

Lawinenrucksack

Für noch mehr Sicherheit kannst du deinen normalen Tourenrucksack gegen einen Lawinenrucksack eintauschen. Der darin verbaute Airbag kann durch einen Zug am Auslösegriff aktiviert werden, womit sich das Volumen der Person vergrößert und diese somit nicht in den Schneemassen versinkt, sondern auf der Oberfläche der Lawine treibt.

Unterscheiden lassen sich grundsätzlich Gasdruck- und Gebläsesystem. Beim Gebläsesystem wird der Airbag elektronisch auslösgelöst.

Gasdrucksystem:
  • Auslösung mittels eingesetzter Kartusche
  • preiswerter
  • geringeres Gewicht
Gebläsesystem:
  • Akku- oder Kondensatorladung
  • höheres Gewicht
  • Airbag lässt sich öfter aufblasen

Wie bin ich im Gelände sicher unterwegs?

Wetterbericht, Lawinenlage, Tourenplanung,… - neben der richtigen Sicherheitsausrüstung solltest du auch noch so einiges anderes beachten, um das Unfallrisiko zu minimieren.

  1. Tourenplanung: Bevor du eine Tour antrittst, solltest du dich genau einlesen – das heißt: die Schwierigkeit, Höhendifferenz, Aufstieg und Abfahrt und Besonderheiten der Tour herausfinden. Am besten hast du die Tourenbeschreibung mit dabei, um dich bei Unsicherheit informieren zu können.
  2. Lawinenlagebericht: Vor Antritt der Tour solltest du immer den Lawinenlagebericht checken – informiere dich dabei über die Gefahrenskala, die Gefahrenstellen und die Gefahrenquellen.
  3. Abstände: Beim Aufstieg sollte, je nach Gelände, genug Abstand zwischen den einzelnen Personen eingehalten werden, um den Hang zu entlasten. In Steilhängen etwa 10 m und bei der Abfahrt sollte grundsätzlich ein Abstand von 30 m eingehalten werden.
  4. Lawinenrisiko: Vor der Tour sollte der Lawinenlagebericht gecheckt werden und während der Tour sollte sich natürlich achtsam fortbewegt werden. Stütze deine Entscheidungen auf strategische Methoden der Risikoeinschätzung und lerne Gefahrenzeichen im Gelände zu erkennen. 
  5. Gruppen: Auf Skitour bietet es sich immer an in kleinen Gruppen unterwegs zu sein, da man so auf gegenseitige Hilfe im Ernstfall zählen kann. Alleingeher sollten immer vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren.

Unser Spezl Reini erklärt dir was du alles wissen solltest: